Preßnitz lebt – Přísečnice žije
Das Buch
Preßnitz lebt – Přísečnice žije!
ISBN: 978-3-95915-069-9
Hardcover, 544 Seiten
Preis: 29,00 Euro
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Inhalt:
- Geschichte der Bergstadt Preßnitz
- Geschichte des Gewerbes in Preßnitz
- Preßnitz auf alten Karten
- Das Jahr im Erzgebirge – Feste, Freizeit
- Legenden aus Preßnitz
- Musikstadt Preßnitz
- Musikschule Preßnitz
- Die ehemaligen Ortschaften Reischdorf, Dörnsdorf und Köstelwald
- Heimatgeschichten – Erinnerungen ehemaliger Einwohner an die Stadt Preßnitz
- Beziehung zur Landschaft des Böhmischen Erzgebirges in der Vergangenheit und heute
Die Geschichte von Preßnitz oder Přísečnice ist schier unglaublich. Schon im 14. Jahrhundert werden in dem Gebiet reiche Silber- und Eisenerzvorkommen entdeckt. Preßnitz prosperiert. Erst gegen Ende des 18. Jahrhundert, die Lagerstätten sind erschöpft, müssen sich die Preßnitzer eine neue Einnahmequelle suchen. In der Folgezeit des 19. Jahrhunderts wird Preßnitz dann als Musikstadt berühmt. Die Musikschule der Stadt bringt eine Menge talentierte Musiker hervor, vor allem die Mädchen sind sehr begabt. Mit ihren Harfen auf dem Rücken ziehen viele von ihnen in die Ferne und werden als Preßnitzer Harfenmädchen weltbekannt. Ab 1830 bilden sie ganze Damenorchester. In den folgenden einhundert Jahren sind sie gern gesehene Gäste an Deck der großen Ozeanschiffe, spielen im berüchtigten Shepheard Hotel in Kairo, vor dem russischen Zaren, in Japan und Kalifornien. 1945 wird die Preßnitzer Musikschule, inzwischen eine Institution von Weltruf, geschlossen. Und für die Stadt beginnt ein tragisches Kapitel – die Vertreibung der deutschböhmischen Bevölkerung. Die Vertreibung der Sudetendeutschen markiert den Anfang von Preßnitz´ Untergang. Die Stadt verfällt zunehmend. Die neu angesiedelten Tschechen und Roma fühlen sich in ihr nicht zu Hause. Dann der Beschluss aus Prag, Preßnitz für eine Trinkwassertalsperre zu fluten. Doch vor dem Wasser kommt noch ein Filmteam aus Deutschland in die menschenleere Geisterstadt. 1973 dreht Johannes Schaaf hier den surrealen Streifen „Traumstadt“. Für den werden mehrere Wohnhäuser vor laufender Kamera in die Luft gejagt. Ganz unglaubliche Geschichten liegen also versunken am Grund der Talsperre. Viel mehr Menschen sollten sie kennen. Veronika Kupkova und ihre Schüler begannen 2017 mit einem Schulprojekt und dem Ziel zweisprachige Tafeln rund um die Talsperre aufzustellen. Im Laufe von zwei Jahren wurde soviel Material zu Tage gefördert, dass daraus dieses umfangreiche Buch entstand und aller Welt von Preßnitz erzählt, der einst berühmten Berg- und Musikstadt.
Über uns und das Projekt
Die Zusammenarbeit des Gymnasiums in Kaaden und der Evangelischen SchulGemeinschaft Erzgebirge in Annaberg-Buchholz, ist im Bereich der Schulpartnerschaften nicht neu. Seit mehreren Jahren bemüht sie sich, Schüler aus beiden Institutionen mit regionalen Themen zu verbinden. Das Besondere an diesem Projekt „Preßnitz lebt-Přísečnice žije!“ sind seine Dauer und die folgenden Schwerpunktsetzungen:
- die Studenten und Studentinnen aus den beteiligten Schulen, zusammen mit den Lehrerinnen, haben ein zweisprachiges Buch geschrieben,
- das Projekt trägt dazu bei, die grenzüberschreitenden Freundschaften und den Dialog zu unterstützen, nicht nur zwischen den beteiligten Schülern, sondern auch zwischen den Generationen (die Vertriebenen, die Umsiedler) aus dem Sudetenland,
- Zusammenhalt, Empathie und gemeinsames Respekt und Verständnis zu fördern,
- Den hohen Wert von Vielfalt im Leben und jedem Einzelnen zu erkennen und zu respektieren, unabhängig von seiner Herkunft,
- Hilfestellungen zu bieten bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse (Heimatverlust),
- Das Bewusstsein zu stärken, dass Diskriminierung in all ihren Formen mit der Demokratie unvereinbar ist,
- Nach Verbindungen zwischen Phänomenen und Prozessen zu suchen und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten,
- Offenheit und Interesse an modernen Geschichtsthemen zu fördern,
- Das Bewusstsein für das einzigartige (immaterielle) Kulturerbe – besonders im Jahr 2019 im Bezug zur Montanregion Erzgebirge/Krusnohori (UNESCO) – und die spezifische Position des Menschen im natürlichen System (seine Verantwortung für den Zustand der Landschaft) zu stärken,
- Identität und positive Beziehungen zu der Region, in der wir leben, mitzugestalten.
Neben dem Buch, in dem es eher um die Begeisterung zum Thema geht, veranstalten die Schüler und Abiturienten in diesem Jahr noch eine gleichnamige Wanderausstellung und kulturelle Begegnungen, auf denen sie darüber informieren, was unter dem Wasser verloren ging.
Ich möchte besonders betonen, dass es ein großer Beitrag zum Zusammenhalt in der Mitte Europas ist, der auch zur Verständigung zwischen den Menschen beider Völker hilft (DE, CZ). Nachdem sich unsere zwei Länder aufgrund der Ereignisse, die mehr als 70 Jahre zurückliegen, so weit entfernt haben, ist dieses Buch als eine große und wichtige Leistung zu sehen, die wieder eine Brücke baut.
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